Liste der Toten, verstorben zwischen 21. und 23. April 1945
- Erna Tannhäuser, Wilhelmstr. 59, Freitod durch Vergiftung, 30 Jahre alt
- Kind Eva Tannhäuser, Wilhelmstr. 59, Freitod durch Vergiftung, 4 Jahre alt
- Kind Karin Tannhäuser, Wilhelmstr. 59, Freitod durch Vergiftung, 3 Jahre alt
- Bruno Stabo, Behelfsheimsiedlung, Tod durch Kopfschuss, 29 Jahre alt* (Italiener)
- Elfriede Ziegenhagen, Behelfsheimsiedlung, Tod durch Kopfschuss, 30 Jahre alt*
- Helmut Ziegenhagen, Behelfsheimsiedlung, Tod durch Kopfschuss, 8 Jahre alt
- Herr oder Frau Weiger
- Tochter Hildegard Strohbusch, Wilhelmstraße, Freitod, 20 Jahre alt*
- Anna Strohbusch, Wilhelmstraße, Freitod, 45 Jahre alt*
- Tochter Valeska Strohbusch, Wilhelmstraße, Freitod, 22 Jahre alt* (Luftwaffenhelferin)
- Hildegard Kielau, Wilhelmstr. 59, Freitod, 22 Jahre alt (Luftnachrichtenhelferin, geboren am 26.03.23 in Maisenhausen / Aschaffenburg)**
- Heinrich Hehlert, Fahlenbergstr, keine weiteren Angaben
- Emma Thürling, keine Angaben
- Hans Alscher, keine Angaben
- unbekannter Mann, keine Angaben
- unbekannter Mann, keine Angaben
- Gustav Kleint, Moltkestr. 8, erschossen (weil er einen Schrank nicht öffnete. Er hörte schwer und verstand vermutlich nicht, was die Russen wollten.)
*Alter geschätzt
** WAST Auskunft von 1951

Diese inoffizielle Liste wurde von mir mit Hilfe des Büros der Evangelischen Kirchengemeinde nach bestem Wissen angefertigt.
Die verwendeten Urkunden befinden sich im Kirchenbüro, z.B. die Sterbeurkunden, der Sterberegister für das Jahr 1945 und die von Herrn Hauff in Sütterlinschrift möglicherweise illegal angefertigte Liste „Massengrab im Schützenwäldchen“:
Unter den im Schützenwäldchen „bestatteten“ Toten befand sich kein ortsbekannter Nazifunktionär. Deren Namen sind in den schon erwähnten Büchern von Herrn Professor Engel und Herrn Helmut Lehmann authentisch und vollständig veröffentlicht. Es steht fest, dass zwischen dem 21. und 23. April 1945 in der Behelfsheimsiedlung niemand durch Suizid umkam, schon gar kein führender NSDAP-Angehöriger, denn diese wohnten nicht dort. Durch Suizid kamen in diesen Tagen nachweisbar nur die Mütter und Töchter der Familien Tannhäuser und Strohbusch um.
Die Geschichte von den fanatischen Nazis aus den Behelfsheimen, die aus Kummer über Hitlers Niederlage Selbstmord begingen und im Schützenwäldchen „bestattet“ wurden, ist ein Verdeckungsmärchen, mit dem das tatsächliche Geschehen „übermalt“ werden sollte.
Alles, was wirklich geschah, sollte aus volkspädagogischen Gründen, ebenso wie die Namen der Toten, für immer aus dem kollektiven Gedächtnis der Wilhelmshagener und der Rahnsdorfer getilgt werden.